Veronika Mayer

Musician, Composer, Sound artist

Die Weichengängerin. Das Leben auf Schiene.

Klanginstallation
Maria Seisenbacher & Hermann Niklas: Literatur
Veronika Mayer & Lale Rodgarkia-Dara: Sound
Viertelfestival Niederösterreich-Mostviertel, 4.Juni-7.August 2016
im Ötscherbären & der Himmelstreppe der Mariazellerbahn
ein Projekt der Wortwerft

sound installation
Maria Seisenbacher & Hermann Niklas: literature
Veronika Mayer & Lale Rodgarkia-Dara: sound
Viertelfestival Niederösterreich-Mostviertel, June 4th-August 7th 2016
Ötscherbär & Himmelstreppe of Mariazellerbahn, Upper Austria
a project of Wortwerft

pic © lale rodgarkia-dara

listen to the audio tracks here


Die Wortwerft bespielt einen Waggon des Ötscherbären der Mariazellerbahn. Vier Menschen aus jeweils an der Strecke befindlichen Orten werden interviewt: Warum leben sie hier? Wie sind sie hierhergekommen? Würden sie gerne anderswo leben, und wäre das überhaupt möglich?
Die Wortwerft poetisiert die Interviews, die Elektroakustikerinnen vertonen sie und verwenden die Mechanik und Geräusche des Ötscherbären, um einen Klangteppich aus Erinnerung und Gegenwart zu gestalten, der wiederum die Stadt- und Landflucht symbolisiert.
Der Ötscherbär dient als Platzhalter für die Wanderung von einem Ort zum anderen. Er bringt die Fahrgäste von der Stadt ins Land und umgekehrt. Der Bär steht für die Wanderung, die Rückkehr in oder die Abwanderung von einem Ort.
Eingebettet in die Akustik des Ötscherbären ertönen Stimmen und elektronische Klänge: Original-Textpassagen aus den Interviews sowie die daraus entstandenen Gedichte sind zu hören, klanglich-experimentell voller Musikalität umgesetzt und zum Teil elektronisch verändert, umgeordnet, geräuschhaft umspielt. Dafür wurde in einem Waggon des Ötscherbären ein spezieller Richtlautsprecher montiert, der mittels Ultraschall den Klang im Raum verteilt. Abhängig davon, an welchen Stellen die Schallwellen auftreffen und reflektiert werden, ergeben sich für den Hörer andere Wahrnehmungseindrücke der Ortung der Schallquelle. Dies bedeutet, dass jeder Fahrgast zu einem Reflektor, zu einem „Umverteiler“ des Klangs werden kann, ebenso auch jede Sitzbank, jeder abgestellte Rucksack, scheint so zu einer Klangquelle zu werden, wenn die Schallwellen in seine Richtung gelenkt werden. Der Klang durchwandert alle Winkel des Waggons und spielt mit der Sinneswahrnehmung der Fahrgäste. An unterschiedlichen Orten der Fahrstrecke erklingen bestimmte Abschnitte der Klanginstallation, zugehörig zu den Schauplätzen der durchgeführten Interviews. Dies geschieht mittels GPS-Tracking und Steuerung der Audiodaten durch Micro-Controller.

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Die Weichengängerin was installed in a wagon of the Ötscherbären of the old austrian railway Mariazellerbahn. Four people who live along
the railway line Mariazellerbahn were interviewed: Why do they live here? How did they get here? Would they prefer to live somewhere else
and would this be possible? The interviews become literature, lyrics, and are set to short experimental musical tracks in combination with
mechanical noises of the train, electronically manipulated, to create a soundscape of memories and the present, representing urban und
rural exodus.
The sounds are played back via ultrasound speakers, generating a special effect of this directional speaker by turning each object or person
into a sound source itself. The sound is drifting through each corner of the wagon, playing with sensual perception. The installation can be
listened to at specific spots of the railway line, according to the places of the conducted interviews, triggered by GPS-tracking and microcontrollers.

pic © lale rodgarkia-dara

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